Über mich

Hay ich bin Mia,
ich bin freiberufliche Maskenbildnerin im Ruhrgebiet im Bereich Theater, Film, Foto und Hochzeiten.

Der Wunsch Maskenbildnerin zu werden, überkam mich schon recht früh. Nach Tierärztin (ich mag Tiere aber keine Spritzen, womit sich das recht schnell erledigt hatte), Sängerin einer ABBA Revival Band (vorm Spiegel klappte Playback immer ganz gut, bis wirklich jemand zusah) und Polizistin (ich wollte doch in die Fußstapfen meines Papas treten – allerdings wäre es im realen Leben schon an der Körpergröße gescheitert) kam meine damalige beste Freundin auf die Idee, sie möchte jetzt Maskenbildnerin werden. Obwohl ich noch keine Ahnung hatte, was das eigentlich war, wollte ich das jetzt natürlich auch werden. Klingt doch echt gut „Maskenbildnerin“! Damals war ich elf Jahre alt.
Mit vierzehn Jahren schenkte mir Mama das Musical „Tanz der Vampire“ zu Weihnachten. Damit war die Sache endgültig besiegelt. Ich würde Maskenbildnerin werden und zwar am Theater. Später kamen dann noch die „Harry Potter“ und „Herr der Ringe“ Filme die mich für einen kurzen Moment glauben ließen, ich könne auch Film machen. So sehr ich das Filmset auch mag, meine Leidenschaft ist immer die Bühne gewesen und wird es auch immer bleiben.
Mit vierzehn Jahren schenkte mir Mama das Musical „Tanz der Vampire“ zu Weihnachten. Damit war die Sache endgültig besiegelt. Ich würde Masken-

bildnerin werden und zwar am Theater. Später kamen dann noch die „Harry Potter“ und „Herr der Ringe“ Filme die mich für einen kurzen Moment glauben ließen, ich könne auch Film machen. So sehr ich das Filmset auch mag, meine Leidenschaft ist immer die Bühne gewesen und wird es auch immer bleiben.

Meine ersten Erfahrungen hab ich damals – wie soll es auch anders sein – bei einer Musicalgruppe gesammelt, die sich die „Musicalities“ nannte. Es war eine tolle und bunte Abwechslung zu der dreijährigen Friseurlehre. Gefühlte zwanzig Jahre lang ging es immer nur um das Musical „Elisabeth“, dass wir als Laiengruppe auf die Bühne bringen wollten. Damals stand ich bei einer Aufführung erst den ganzen Tag in der Maske, zauberte eine Frisur und das Make-up unter anderem für die Kaiserin Elisabeth. Am Abend stand ich mit auf der Bühne, wäre jedes mal vor Lampenfieber fast gestorben und habe mich gefühlt wie vor einer Mathearbeit.
„Bitte, bitte lieber Gott, mach, dass es für mich nicht so peinlich wird. Lass mich nicht den Text vergessen, und lass mich nicht stolpern. Dass ich nicht tanzen kann, wissen alle (und passen sich mir schon an, damit wir nicht alle völlig unterschiedlich aussehen). Den Rest krieg ich irgendwie hin!“
Damit war dann auch schnell klar, dass ich nicht auf, sondern hinter die Bühne gehöre.
Über die „Musicalities“ knüpfte man schnell Kontakte zu anderen kleinen Musicalgruppen, die immer Dankbar für jemanden waren, der schminken und frisieren konnte.

Und so zogen drei Jahre ins Land. Meine Friseurlehre war abgeschlossen und ich konnte mich ganz meinem Praktikum am Metronom Theater in Oberhausen widmen. Die damalige Produktion war „Die Schöne und das Biest!“ Das war für mich so der kleine Härtetest. Wie sieht das wirkliche Leben einer Maskenbildnerin aus? Ich hatte schon viel darüber gelesen, aber ich denke immer noch, manche Dinge muss man sich einfach mal angucken. Ich war ehrlich gesagt überwältigt. Ich durfte von Anfang an die Kinderdarsteller schminken und Perücken aufsetzten. Nach einem Monat durfte ich sogar schon eigenständig Showbetrieb machen mit schnellen Perückenwechseln hinter der Bühne und umschminken. Das war meine Welt!

Der weitere Weg war ein wenig holprig. Irgendwann war ich ein wenig frustriert, weil ich nirgends in Deutschland eine Lehrstelle fand. Doch ich musste etwas tun, ich musste weg, ich konnte nicht zu Hause herumsitzen und hoffen. Das machte mich nur verrückt. Eine meiner besten spontanen Bauchentscheidungen war es daher als Au-pair nach England zu gehen. Es war eine tolle Zeit, die mich sehr geprägt hat und für die ich mehr als dankbar bin. Dort kam mir auch der Gedanke, warum sollte ich mir nicht eine Maskenbildnerschule in London suchen? Ich konnte Englisch sprechen, ich war nicht unbegabt und es war wieder ein neues Abenteuer. Die richtige Schule war auch fix gefunden. Im Gegensatz zu anderen Schule, schickte die Delamar Academy mir auf meine Bewerbung hin keinen Newsletter, bei den es als Herausforderung galt den wieder abzubestellen. Auch wollte man mich in keinster Weise dazu zwingen, einen Vertrag zu unterschreiben um mir dann meine Fragen zu beantworten.
Die damalige Direktorin Penny Delamar lud mich zu einem Kennenlernen ein. Wir hatten ein kurzes aber intensives Gespräch darüber was ich mir erhoffe und welche Voraussetzungen ich mitbringe, dann führte sie mich herum. Ich durfte in den Unterricht rein schauen, mich mit Schülern und Lehrern unterhalten. Noch dazu gab es eine kleine Tour über das Filmgelände, weil die Schule inmitten der Ealing-Studios liegt. Wie aufregend! Nach diesem Morgen war ich schon wieder Feuer und Flamme. Bauchentscheidungen: Meine Lieblingsentscheidungen. Alle sagen „warte mal ab“ oder „schlaf noch mal eine Nacht drüber“. Aber ich weiß dann meistens schon, dass es für mich kein zurück mehr gibt.
Und wie so oft, lag ich auch mit der Entscheidung richtig. Die Delamar Academy war für mich perfekt, es war eine tolle Zeit in der ich zusätzlich nochmal viel Englisch gelernt habe. Ich hatte wirklich tolle Klassenkameraden die der „Ausländerin“ gerne weiterhalfen, wenn sie mal ein Wort nicht verstand.

Nach der Delamar ging das richtige Arbeitsleben los. Angefangen mit dem kleinen putzigen „Theater im Rathaus“. Perfekt für die ersten Schritte. Ich gehe heute noch gerne dorthin zurück, zum arbeiten, um alte Freunde wiederzusehen oder um mir eine Vorstellung anzuschauen, oder alles zusammen. Es ist klein und familiär. So etwas liebe ich! Die nächste Arbeitsstelle war doch etwas größer, aber ein von mir lang gehegter Traum. Als ich mich für „We will rock you“ beworben habe, war ich so nervös, dass ich die Bewerbung bestimmt an 5 verschiedene Versionen der Empfänger-Emailadresse geschickt habe und gedanklich drei Kreuze machte, als die Mail einmal nicht wieder zurück kam. Die Zeit war ebenfalls toll. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und teilweise Jahre später erst wiedergetroffen. Das ist das Schöne am Theater. Man verliert sich nie ganz aus den Augen. Irgendwann kreuzen sich die Wege wieder. Es hat jedenfalls richtig Spaß gemacht, zumal man den schnellen Perückenwechsel auf ein Optimum hochpuschen musste (wie viele Perückenwechsel schaffst du in 30 Sekunden?). Alle müssen dafür Hand in Hand arbeiten. Die Dresserin muss wissen wo ich stehe, damit sie mich nicht über den Haufen rennt oder umschubst. Der Darsteller muss wissen, dass, wenn ich ihn anstupste, er die Perücke festhalten muss, damit ich sie richtig aufziehen kann. Es ist wirklich ein Miteinander, sonst klappt der Umzug nicht und der Darsteller ist zu spät auf der Bühne.

Nach dieser turbulenten Zeit wollte ich es erst einmal freiberuflich versuchen. Das war ebenfalls eine sehr intensive Zeit, weil ich Eindrücke in die Arbeitsweise verschiedener Produktionen und Häuser bekam. Ich freue mich heute noch wie ein kleines Kind, wenn ich wieder einmal am Schauspielhaus in Bochum arbeiten darf. Es ist jedes mal schön dort, egal welche Kollegin, welcher Kollege zu der Zeit dort arbeitet. Es ist immer ein kleines Gefühl von „zu Hause“.

Natürlich habe ich auch immer wieder etwas im Bereich Film gemacht, jedoch führt mich mein Weg immer wieder ans Theater zurück. Seit 2017 arbeite ich für „Theater Liberi“, ein kleines Tourneetheater das Kindermusicals auf die Bühne bringt. Dort mache ich zwar keine Vorstellungen, bin aber für die Organisation der Maske verantwortlich und muss den Darstellern beibringen wie man sich für die entsprechende Rolle schminkt und frisiert, da sie das auf Tournee noch alleine machen müssen. Ich liebe den Job dort, zumal es wirklich interessant ist wie das Theater von Jahr zu Jahr wächst, stetig versucht sich zu verbessern und von Jahr zu Jahr professioneller wird.
Auch hier bin ich Teil einer kleinen Theater-Familie geworden und ich möchte es nicht mehr missen.

Ein anderes künstlerisches Kapitel meines Lebens sind in der Zwischenzeit Photoshootings geworden. Irgendwann lernte ich Anna Henatsch kennen und die Ideen kamen einem nur so zugeflogen. Ich mache wirklich gerne Fotostylings für normale Shootings und Hochzeiten, das ist nochmal ein wenig Abwechslung zum normalen Theater Alltag. Hier möchte ich auch nochmal anmerken, dass Daria Flack auch eine ausgezeichnete Fotografin ist!
Mit Anna ist es jedoch immer etwas besonderes, weil unsere Projekte manchmal etwas außergewöhnlich sind. In jedes Projekt wird gleich viel Liebe und Zeit investiert, um es zu etwas besonderem zu machen. Dazu kommt noch, dass Anna und ich uns einfach blind verstehen. Sie kann einfach meine Gedanken lesen und ich kann darauf vertrauen, dass es immer tolle Fotos gibt, sobald sie die Kamera in die Hand nimmt. Das ist Teamwork <3